Zunächst beschränkten sich Diamantenfunde auf sekundäre Vorkommen, also auf in erodiertem Gestein eingeschlossene Diamanten. Diese sekundären Vorkommen fanden sich häufig in der Nähe von Flüssen, so dass ein erstes Verfahren zur einfachen Gewinnung von Diamanten lediglich aus dem Sieben und Waschen des Flussgrundes bestand.
Mit der beginnenden Entdeckung von Diamantvorkommen in Südafrika waren diese Methoden nicht mehr ausreichend und durch die Orientierung an den Erfahrungen mit Kohlestollen und Erzbergwerken auf der ganzen Welt entstand auch für den Abbau von Diamanten eine hochentwickelte Technik. Der Abbau von alluvialen Lagerstätten erfolgte im Tagebau, wie auch zunächst der Abbau von Kimberlit-Pipes. Hier werden auf ausgedehnten Baustellen enorme Erdmassen mit schwerem Gerät bearbeitet. Ab Tiefen von ungefähr 100 m ist beim Tagebau die Sicherheit der Arbeiter durch die Gefahr von einstürzenden Erdmassen nicht mehr gewährleistet, ein Übergang zum Bergbau war erforderlich. Nach der Entwicklung des Bruchkammerabbaus haben sich durch Variation aus dieser Methode des Bergbaus der Blockbruchbau sowie der Trichterbruchbau entwickelt. Aber auch auf dem Grund des Meeres werden Diamanten abgebaut, die De Beers Marine ist ein Tochterunternehmen von De Beers, das sich auf diese Art des Abbaus spezialisiert hat.
Auf welche Weise der Abbau auch erfolgt, immer ist die Förderung von riesigen Gesteinsmengen erforderlich, um einige wenige der kostbaren Edelsteine zu erhalten. Für eine Ausbeute von 1 crt Diamanten sind der Abbau und die Aufbereitung von bis zu 5.000 kg Gestein notwendig, der Diamantgehalt beträgt selbst bei hoch angereicherten Lagerstätten meist nicht mehr als 1:25.000. Dazu kommt, dass nicht alle der gewonnenen Diamanten die erforderliche Qualität haben, um zu Schmuck weiterverarbeitet zu werden. Diese Seltenheit macht den Wert von Diamanten aus.